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Puff inklusiv.

Am 10. Januar berichtete die Sendung „Menschen – das Magazin“ der Aktion Mensch über Sex mit Behinderung. Dabei wurde unter anderem ein Fotograf bei seiner Arbeit an einem Projekt begleitet, indem er einen Rollstuhlfahrer beim Besuch eines Bordells begleitet und fotografiert.

Der Bericht ist bunt und dennoch unaufgeregt. Er zeigt uns eine Facette behinderter Sexualität. Mir gefällt der Beitrag gerade wegen seines besonnen, nicht reißerischen Blicks auf ein Thema, was mit Skandalen verbunden ist.

https://www.youtube.com/watch?v=ycaGw8ao5FI

Politischer Wirbel…

Es war ja sehr ruhig hier in den letzten Wochen. Aber passiert ist vieles. Behinderung und Sexualität ist immer noch ein großes Tabu und dafür, dass ich darüber offen spreche, gibt es jetzt politische Konsequenzen und mein Amt als Behindertenbeauftragter der Stadt Koblenz steht auf dem Spiel. Ich werde mich aber nicht zurückhalten, denn dafür ist das Thema viel zu wichtig und ich weiß von vielen Menschen, wie wertvoll dieser Blog ist und wie viel er Mut macht.

Über die Geschehnisse selbst möchte ich gar nicht viele eigene Worte verlieren, die Presse hat ja ausgiebig berichtet. Stattdessen möchte ich hier die wichtigsten Artikel zum Thema verlinken.

Die Berichterstattung ist meist objektiv und vernünftig mit dem Thema umgegangen, vor allen Dingen der lange Artikel im Karthäuser war meines Erachtens erstklassig recherchiert. Witzig finde ich ja auch, dass die Bild hier von „Geständnissen“ spricht – meines Wissens nach ist ein Geständnis aber nur bei einer Straftat notwendig, oder im übertragenen Sinne bei Sachverhalten, für die man sich schämt oder schämen müsste. Aber für ein normales Sexualleben schäme ich mich doch nicht. 🙂

So wie du bist

Die Sexualpädagogin Alina Mertens hat auf Zeit Online einen Leserartikel veröffentlicht, in dem sie sich mit dem Thema Sexualität und Behinderung beschäftigt. Sie sagt, sie ist oft die offen mit dem behinderten Menschen über Liebe und Partnerschaft spricht:

Ich bin studierte Sexualpädagogin und arbeite zum Thema Sexualität und Behinderung. Ich gebe zum Beispiel Seminare zu diesem Thema, sowohl für Menschen mit Behinderungen als auch für deren Angehörige und Mitarbeiter der Behindertenhilfe. Ja, es ist eine sehr spezielle Arbeit, aber ich habe darin meine Berufung gefunden.

Link zum vollständigen Artikel: http://www.zeit.de/community/2014-11/sexualitaet-liebe-behinderung-homosexualitaet

Interview in der TAZ: „Ich habe kein Problem damit, als Fetisch betrachtet zu werden“

Anfang dieses Jahres hat mich Manuela Heims, eine mir bekannte Redakteurin  gefragt, ob ich bereit zu einem Interview sei, das über Sexualität und Behinderung berichten soll. Im Mai  haben wir uns daran getroffen und am Wochenende war es  soweit: das Interview erschien  in der TAZ-Wochenendausgabe.

Christian Bayerlein hat spinale Muskelatrophie, braucht rund um die Uhr Hilfe, nennt sich Nerd, liebt „Star Trek“, reist gern und erforscht die Spielarten des Sex. Monogamie, Polyamorie, BDSM – er ist offen

Link zum Beitrag:  http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ln&dig=2014%2F10%2F18%2Fa0012&cHash=3357e12a31a456ccfcec8aa6f64aa83d

Als Duo stärker

Die Aktion Mensch veröffentlicht auf ihrer Internetseite zum Magazin „Menschen“ über vier „inklusive“ Paare, also mit einem behinderten und einem nicht-behinderten Partner.

Sie schätzen sich, sie streiten sich, sie arbeiten für ein gemeinsames Ziel: Menschen mit und ohne Behinderung leben Inklusion jeden tag. Vier Paare zeigen, wo im alltag Partnerschaft funktioniert – und warum sie beiden Seiten so viel wert ist.

Link zum Original-Artikel: https://www.aktion-mensch.de/magazin/leute/inklusive_paare.html

Frag eine Devotine – Teil 4

Nachdem wir nun eine Weile Pause mit unserer Reihe gemacht haben, möchten wir sie zumindest um einen Teil erweitern. Anna, eine Freundin von mir, berichtet über ihre Erfahrungen…

Seit wann weißt du von deiner Attraktion? Wie bist du damit umgegangen? Hat sich deine Einstellung dazu geändert, als du herausfandest, dass das Kind einen Namen hat?

Schon meine erste sexuelle Fantasie hatte ich von einem behinderten Mann, aber dass ich eine besondere Verbindung zu Männern mit Behinderung habe, wusste ich schon viel früher. Ich kann mich noch sehr klar an einige Erlebnisse aus meiner Kindheit erinnern, in denen behinderte Menschen eine Rolle spielten, auch wenn es davon nicht viele gab. Besonders im Gedächtnis geblieben sind mir dabei auch die Reaktionen der Umgebung. Ich bin in einer kleinen Stadt aufgewachsen, in der vor allem jüngere behinderte Menschen nicht präsent sind. Unter anderem deshalb hat es wohl auch etwas gedauert, bis ich die Verbindung zwischen diesem besonderen Interesse und meiner sexuellen Neigung gezogen habe. Dass ich nicht allein bin, habe ich, wie die meisten, im Internet entdeckt und gleichzeitig damit auch die Abneigung der meisten Foren und Partnerbörsen für behinderte Menschen gegenüber Amelos bzw. Devotees. Das war erstmal erschreckend und hat die eigene Scham über diese sexuelle Orientierung noch verstärkt. Erst als ich eine Gemeinschaft gefunden habe, in der es viele Frauen mit ähnlichen Gedanken und Gefühlen gibt, habe ich angefangen, diesen Teil von mir zu akzeptieren und ihn nicht nur hinter verschlossenen Türen zu halten. Das ist aber ein sehr langer Prozess und es gibt auch heute noch Momente, in denen ich mir wünsche, mich selbst und alles, was daraus entsteht, besser annehmen zu können.

Bist du auf eine bestimmte Behinderung fixiert oder geht es dir nur darum, dass eine Einschränkung vorhanden ist? Oder ist das komplizierter? Spielt der Grad der Behinderung eine Rolle?

Ich habe definitiv „Vorlieben“ und es gibt auch Behinderungen, die ich gar nicht attraktiv finde. Trotzdem würde ich keine Beziehungen nur wegen einer vorhandenen Behinderung führen. Es gibt auch andere Dinge, die ich bei Männern attraktiv finde, die nichts mit Behinderungen zu tun haben. Der Grad der Behinderung spielt eine Rolle, wobei dadurch auch ein großer Zwiespalt entsteht. Ich finde relativ schwere Behinderungen attraktiv, habe aber festgestellt, dass eine Beziehung auch vor größeren Schwierigkeiten steht, je weniger der Partner als aktiver Part darin von anderen wahrgenommen werden kann.

Hast du anderen Menschen aus deinem Umfeld von deiner Neigung erzählt? Wie haben sie reagiert?

Ich habe einigen Menschen aus meinem Umfeld davon erzählt und die Reaktionen fielen sehr unterschiedlich aus. Mit viel Akzeptanz und Toleranz haben einige Freunde von mir reagiert, die selbst sexuelle Neigungen haben, die man vielleicht als nicht der Norm entsprechend beschreiben könnte. Ich denke, sie haben sich, genau wie ich, aus diesem Grund intensiv mit dem Thema Sexualität und deren Wahrnehmung in der Gesellschaft beschäftigt und wissen um die Probleme, die daraus entstehen. Auch andere Freunde haben positiv und neugierig reagiert, auch wenn sie teilweise ein gewisses Unverständnis ausdrückten. Das ist für mich aber vollkommen okay, ich verstehe ja auch nicht alle ihrer Vorlieben und Interessen. Auf der anderen Seite bin ich auch auf sehr negative Reaktionen gestoßen, vor allem im familiären Umfeld. Das beruhte nicht (nur) auf meiner sexuellen Orientierung, sondern vor allem auch auf der daraus resultierenden Partnerwahl. Diese Reaktionen waren natürlich die schwersten, vor allem, weil sie aus dem engsten Umfeld kamen. Ich kann und möchte nicht einschätzen, ob das aus Behindertenfeindlichkeit oder guten Wünschen für die Partnerwahl der eigenen Familienmitglieder geschieht, aber ich habe daraus gelernt, dass es noch viel zu tun gibt auf dem Weg zur Toleranz und vor allem Akzeptanz von behinderten Menschen als gleichberechtigte Mitglieder der Gesellschaft und des täglichen Lebens. Mich hat diese Erfahrung sehr traurig gemacht, aber auch beflügelt, das Thema auch auf gesellschaftlicher Ebene zu verfolgen und zu versuchen, einen kleinen Teil zur Verbesserung der Situation beizutragen und sei es nur durch das öffentliche Leben einer Beziehung mit einem schwerbehinderten Partner.

Bist oder warst du schon in Beziehungen mit behinderten Männern? Entspricht die Realität deinen Erwartungen und Wünschen, die du an den Sex und das Zusammenleben hattest? Wie hat dein Umfeld auf die Beziehung reagiert? Welchen Vorurteilen bist du begegnet? Gibt es Aspekte der Beziehung, die dich stören und die durch die Behinderung verursacht werden?

Ich war in einer längeren Beziehung mit einem behinderten Mann. Die Realität entsprach nicht in allen Punkten meinen Erwartungen bzw. Vorstellungen, aber ich denke, dass das sehr persönlichkeitsabhängig ist. Es war auf jeden Fall eine Erfahrung, die mir viel Gespür für den Alltag mit Behinderung gegeben hat und das möchte ich um keinen Preis missen. Die Reaktionen meines Umfelds entsprachen den oben beschriebenen. Dazu kamen die Reaktionen aus dem Umfeld meines damaligen Partners, welche auch sehr unterschiedlich ausfielen. Einerseits gab es bewundernde Stimmen, welche allerdings glücklicherweise nicht die Mehrheit ausmachten. Andererseits wurde von mir auch von Anfang an viel verlangt. Ich hatte mich zwar bewusst für diesen Partner entschieden, der mit einer 24-Stunden-Assistenz lebt, aber die sofortige Übernahme aller dieser Tätigkeiten war doch eine gewaltige Umstellung und ich kann nur jedem Paar, welches vor ähnlichen Herausforderungen steht, empfehlen, es etwas langsamer angehen zu lassen, sofern die Möglichkeit dazu besteht, auch wenn dadurch vielleicht die zur Verfügung stehende private Zeit etwas leidet. Dass ich die Assistenzaufgaben selbstverständlich übernahm, entsprach den Erwartungen des Umfelds meines Partners. Das war einerseits eine sehr schöne Sache, immerhin ist es ein großer Vertrauensbeweis und ich wollte gern alles Notwendige schnell lernen. Andererseits muss ich es im Nachhinein auch etwas kritisch sehen, immerhin war ich seine Freundin und nicht seine Assistentin. Ein anderer störender Aspekt hat vielleicht nicht seine unmittelbare Ursache in der Behinderung, wurde durch sie aber definitiv unterstützt. Ich finde, auch mit einer körperlichen Behinderung sollte man wenigstens geistig in der Beziehung einen ausgeglichenen Gegenpol schaffen, so wie es in jeder Beziehung der Fall sein sollte. Eine gewisse Lethargie im alltäglichen Ablauf lastete allerdings schließlich vor allem auf meinen Schultern und war wohl ein Teilgrund für das Scheitern der Beziehung. Damit möchte ich allerdings keineswegs eine generelle Aussage treffen, das Problem gilt nur für den Fall, den ich erlebt habe und ich kenne einige behinderte Männer, die da ganz anders agieren.

Glaubst du, du könntest mit einem nichtbehinderten Mann glücklich und sexuell erfüllt sein?

Glücklich vielleicht, sexuell erfüllt wohl eher nicht. Die sexuelle Neigung ist bei mir recht stark ausgeprägt und somit ist es für mich schwer vorstellbar, mit einem nichtbehinderten Mann ein erfüllendes Sexualleben zu führen. Da fehlt einfach die nötige Erregung, vor allem auf lange Sicht. Leider macht diese Erkenntnis die Sache auch nicht gerade einfacher, immerhin wird die Menge der potentiellen Kandidaten dadurch stark eingeschränkt. Vielleicht habe ich aber auch einfach noch nicht den „richtigen“ Mann kennen gelernt. Viele andere Devotinen können auch mit einem nichtbehinderten Mann glücklich zusammen sein und ich möchte diesen Weg für mich nicht endgültig ausschließen.

Sexualbegleiterin für Behinderte: „Ich bin Testpilotin, Vertraute und Wegbegleiterin“

Die Berichterstattung über die Arbeit als Sexualbegleiter/in ist mitunter oft sehr schwierig. Zu erklären, warum eine sexuelle Dienstleistung sich auf Menschen mit Behinderung spezialisiert und wie der Aufgabenbereich sich dabei gestaltet, führt bei mangelnder Recherche und unüberlegten Formulierungen oft zu Irritationen. Aus diesem Grund ist Edith Arnold, selbstständige Sexualbegleiterin aus Hamburg, in die Offensive gegangen und hat bei der Aktion „Stimmen“ der Zeitschrift Brigitte teilgenommen. Um ihre Arbeit, die Situation von Menschen mit körperlich und/oder geistiger Behinderung und ihre Beweggründe eigens zu erklären.

Zum Artikel bei Brigitte.de

SMantrische Spielarten und Behinderung

Sexualität kann für Menschen mit Behinderung genauso vielfältig sein, wie für nicht-behinderte Menschen. Auch Fetische und besonderen Neigungen gehören dazu. Für viele ist auch das Thema BDSM wichtig.

Wie diese Neigung gelebt werden kann, zeigen Deva Busha Glöckner und Andi Vega in diesem Gastbeitrag, der ursprünglich in der Zeitschrift „Schlagzeilen“ veröffentlicht wurde.

Als ich gelesen habe, das das neue Thema in den Schlagzeitlen BDSM und Behinderung ist, war ich ganz begeistert, Ich wusste, dass ich unbedingt etwas dazu schreiben möchte, da ich gerade sehr spannende Erfahrungen damit mache, aber ich bin auch etwas unsicher, ob es in die BDSM- Communty passt.

Ich bin schon lange ziemlich von Bondage und BDSM angetan und integriere das mit Leidenschaft in meinen Beruf als Tantramasseurin (ich nenne es gerne SMantra, weil ich die herzhafte Verbindung der beiden Pole schätze).

Ein anderer Zweig meiner Arbeit ist Sexualbegleitung für Menschen mit Behinderung. In dieser Arbeit geht es oftmals erst um ganz grundlegende sexuelle Erfahrungen, die Bedürftigkeit von Menschen mit Einschränkungen ist auf Grund weniger Spielräume für sexuelle Erfahrungen sehr hoch.

Natürlich gibt es einige sehr selbstbewusste Menschen mit Behinderung, aber selbst da ist das geschlechtliche Selbstbewusstsein als Mann oder als Frau sehr verletzlich. Ich habe mal einen schönen Artikel gelesen, ob ein Dom im Rollstuhl eigentlich vorstellbar ist und das Thema hat mich sehr berührt. Von daher freue ich mich ganz besonders über das Thema und vielleicht gibt ein paar schöne Beiträge dazu.

Der Spielraum für BDSM ist in meiner Arbeit mit Behinderten Menschen ist noch nicht so groß, obwohl ich mir schon wünsche, auch den SMantrischen Teil meiner Arbeit mit in die Sexulabegleitung einbringen zu können. Allerdings dachte ich auch, dass Menschen, die eh schon an den Rollstuhl „gefesselt“ sind oder vielleicht Krankheitbedingt schon viel Schmerzen haben, vielleicht nicht gerade so viel sinnliche Erregung beim Thema Bondage und BDSM empfinden…

Seit ein paar Monaten hat mich die Liebe mit einem schwerbehinderten Gast erwischt und wir haben sehr viel Freude am sexuellen experimentieren. Mein Liebster hat eine Muskelerkrankung und kann sich so gut wie nicht mehr bewegen, seine Arme und Beine sind aufgrund der Unbeweglichkeit über die Jahre versteift und etwas verformt, so dass sein Schwanz für normale Vögelei eigentlich nicht mehr zu erreichen ist.

Somit hatte er das Thema Vereinigung eigentlich schon abgehakt. Auch ist seine Haut aufgrund der Nichtbewegung sehr sensibilisiert. Da ich aber chronisch neugierig bin kam ich Dank meiner Bondage-Erfahrungen ich da so auf einige zunächst seltsam erscheinende Ideen.

Inspiriert hatte mich die Aufforderung meines Liebsten ihn zu fesseln. Er wollte spüren, wie sich das anfühlt und war neugierig. Am Anfang unserer Sexworkerin-Gast Beziehung hatte er eine völlig ablehnende Haltung gegenüber BDSM. Er hatte in seinem Leben reichlich schlechte Erfahrung mit ausgeliefert sein, Schmerzen durch andere Therapeuten und Ärzte, und war seiner Ansicht nach schließlich schon durch die Bewegungsunfähigkeit und das „angewiesen sein“ auf einen Elektrorollstuhl genug „gefesselt“. Eine sinnliche Emotion oder gar eine sexuelle Erregung durch Fesseln konnte er sich überhaupt nicht vorstellen. Von weiteren Instrumenten für raffinierte Schlagtechniken dieser Spielarten brauchte ich gar nicht zu reden, die „therapeutischen“ Schmerzerfahrungen scheinen ziemlich traumatisch zu sein.

Unsere beginnende Liebe hat meinen Liebsten für meine Vorlieben diverser sexuellen Spielarten neugierig gemacht und so durfte ich ihn eines Tages während einer Session schön Zusammen binden. Er war ziemlich erstaunt und berichtete im Anschluss von einem sehr schönen Gefühl der Geborgenheit und Vertrautheit. Daraufhin machten wir jede Menge Haken in die Decke und ich band seine Arme und Beine hoch, was ihm schon mal ein ganz anderes Freiheits-Gefühl gab. Allein das schon das frei-baumelnde Bewegen der Gliedmaßen und die Offenheit des gesamten Genitalbereiches war für ihn ein sehr erregendes Gefühl und machte ihn total geil. Meine Schwanzmassage in dieser Position machte diese Session für ihn schon zu einem irren Erlebnis. Beim nächsten mal legte ich noch einen Ring um seinen Schwanz und band ihn straff mit einer Ganzkörperbondage nach zum Körper und etwas nach oben. Das straffte den ganzen Genitalbereich so, das der Lingam viel mehr heraus schaute als üblich und steif und dick war, wie sonst nie. Durch die Hochhängung der Beine und meine eigene Anhängung an einem Bondagering, konnte ich mich quer zwischen seine Beine hinunterlassen. Ich konnte bequem in dieser Position verharren und meine Yoni konnte seinen Schwanz richtig aufnehmen. So war uns das erste Mal eine wirklich kleine Vögelei möglich. Unglaublich, für meinen Liebsten war es das erste Mal! Was für eine Bereicherung…

Es ist noch ein wenig Experimentieren von Nöten um die Positionen auch länger halten zu können aber wir sind gerade auf dem besten Wege, das herauszufinden. 😉 Das Anlegen des Rings und die Feststellungen müssen geübt werden; auf Grund der vorher geglaubten Unmöglichkeit von Vereinigung hat aber diese erste Yoni-Lingam-Begegnung (für Tantra-Unkundige: Sanskrit für Schwanz und Möse) für uns eine ganz besondere Tiefe und Verbindung geschaffen.

Jetzt öffnete sich seine Neugier auch für die anderen Spielereieen. Bei einem unserer nächsten Sessions hatte ich zufällig eine gerade gekaufte Flogger dabei. Mein Liebster war ziemlich neugierig und ließ sich von mir damit vorsichtig behandeln.

Für die nächste Session hab ich schon mal die Flogger im Gepäck… Ich glaube, da gibt es noch viel zu entdecken.

 

 

Frag eine Devotine – Teil 3

… weiter geht’s mit unserer Serie 🙂

Seit wann weißt du von deiner Attraktion? Wie bist du damit umgegangen? Hat sich deine Einstellung dazu geändert, als du herausfandest, dass das Kind einen Namen hat?

Ich habe es ziemlich ignoriert oder aus meinen Gedanken vertrieben – bis letztes Jahr, als die Gefühle aus irgendeinem Grund sehr offensichtlich für mich wurden.
Ja und nein. In mancher Hinsicht komme ich damit zurecht, aber ich fühle mich auch noch immer etwas unwohl damit wegen der negativen Assoziationen, die dazu bestehen.

Bist du auf eine bestimmte Behinderung fixiert oder geht es dir nur darum, dass eine Einschränkung vorhanden ist? Oder ist das komplizierter? Spielt der Grad der Behinderung eine Rolle?

Ich finde nur Männer mit Querschnittlähmung attraktiv. Der Grad der Behinderung spielt eine Rolle – ich bevorzuge jemanden, der zumindest einigermaßen unabhängig sein kann. C5/C6-Tetraplegie ist in Ordnung, das ist die Läsionshöhe meines derzeitigen Freundes. Er kann selbst essen, sich zurechtmachen, Auto fahren, arbeiten, und das ist mir wichtig.

Hast du anderen Menschen aus deinem Umfeld von deiner Neigung erzählt? Wie haben sie reagiert?

Ich habe es einer Freundin erzählt. Sie verurteilt es nicht. Sie stellte mir Fragen, aber gab mir nie das Gefühl, deswegen schlecht oder verrückt zu sein. Ich habe nicht vor, es jemandem anderes zu erzählen, da die meisten Leute, die ich kenne, mich verurteilen würden.

Glaubst du, du könntest mit einem nichtbehinderten Mann glücklich und sexuell erfüllt sein?

Ja. Ich hatte sexuellen Kontakt mit vielen nicht behinderten Männern, in manchen Fällen war es befriedigend.

Hast du an einen behinderten Mann bei der Partnerwahl niedrigere Erwartungen, weil er ja diese eine Kompatibilitätseigenschaft schon erfüllt? Sind Männer für dich attraktiv, allein durch eine Behinderung oder wenn sie sich in einen Rollstuhl setzen oder müssen da mehr Faktoren zusammenkommen?

Ja und nein – möglicherweise bin ich nicht so wählerisch wie bei einem nicht behinderten Mann. Ich kann es eigentlich nicht hundertprozentig sagen, da es so wenige behinderte Männer in meinem Umfeld gibt und ich erst mit einem einzigen behinderten Mann zusammen war.
Andere Faktoren spielen eine Rolle. Er muss attraktiv für mich sein (nicht nur durch den Rollstuhl) und eine passende Persönlichkeit haben. Der Rollstuhl ist nur ein Bonus.

Bist oder warst du schon in Beziehungen mit behinderten Männern? Entspricht die Realität deinen Erwartungen und Wünschen, die du an den Sex und das Zusammenleben hattest? Wie hat dein Umfeld auf die Beziehung reagiert? Welchen Vorurteilen bist du begegnet? Gibt es Aspekte der Beziehung, die dich stören und die durch die Behinderung verursacht werden?

Ich bin zurzeit in einer Fernbeziehung mit einem Tetraplegiker. Es ist meine erste Beziehung mit einem behinderten Mann.
Wir leben nicht zusammen. Die Erwartungen, Vorstellungen und Wünsche rund um den Sex wurden in hohem Maße erfüllt. Die Neuheit darin, dass er im Rollstuhl sitzt, hat sich (wie erwartet) ein bisschen gelegt, aber er befriedigt mich sexuell und mental.
Leute, denen ich von ihm erzählt habe, schauen mich etwas entsetzt oder schockiert an. Er konnte mich bisher noch nicht besuchen.
Ich würde sagen, ich bin keinen richtigen Vorurteilen begegnet. Außer vielleicht den typischen Bermerungen wie „wow, es ist so großartig, dass du damit umgehen kannst“ oder „das ist so bewundernswert“. Diese Bemerkungen hasse ich.
Fehlende Barrierefreiheit ist wahrscheinlich das größte Problem – sie macht es schwierig, bestimmte Dinge zu tun, und es kann lange dauern aufzustehen und sich bereit zu machen, um nach draußen zu gehen und Aktivitäten außer Hauses nachzugehen.

Frag eine Devotine – Teil 2

Letzte Woche begannen wir mit unserer neuen Serie „Frag eine Devotine“. Heute folgt das zweite Interview. Diesmal hat sich Linda (Name wieder geändert) von uns befragen lassen.

Seit wann weißt du von deiner Attraktion? Wie bist du damit umgegangen? Hat sich deine Einstellung dazu geändert, als du herausfandest, dass das Kind einen Namen hat?

Schon mit zwei Jahren war ich auf eine seltsame Weise fasziniert von medizinischen Dingen, habe das aber immer strikt für mich behalten. All meine Kindheitsfantasien drehten sich darum. In meiner frühen Jugend begriff ich, dass körperliche Einschränkungen mich sexuell erregen. Dass es einen Namen dafür gibt, fand ich erst Jahre später heraus. Ich würde nicht sagen, dass sich meine Einstellung dazu dadurch geändert hat, aber ich habe Kontakt zu anderen Devotees aufgenommen. Es ist toll, sich mit anderen darüber austauschen zu können, die eine sehr ähnliche Attraktion haben.

Bist du auf eine bestimmte Behinderung fixiert oder geht es dir nur darum, dass eine Einschränkung vorhanden ist? Oder ist das komplizierter? Spielt der Grad der Behinderung eine Rolle?

Ich würde nicht sagen, dass ich auf eine bestimmte Behinderung fixiert bin. Auch auf einen Grad der Behinderung will ich mich nicht festlegen, alles hat seine Reize. Zwar gibt es Behinderungen, die ich i.A. attraktiver finde als andere, aber meine Attraktion ist sehr dehnbar und flexibel. Es geht eher darum, dass ein behinderter Mann ein gewisses Etwas hat. Ich kann das nicht näher beschreiben, es ist wie eine Aura, die ihn umgibt.

Hast du anderen Menschen aus deinem Umfeld von deiner Neigung erzählt? Wie haben sie reagiert?

Ja, einigen wenigen. Manche haben es nicht richtig verstanden, andere hatten kein Problem damit. Bisher schien sich niemand übermäßig dafür zu interessieren.

Glaubst du, du könntest mit einem nichtbehinderten Mann glücklich und sexuell erfüllt sein?

Ich bin mir nicht sicher, da ich diesbezüglich zu wenig Erfahrung habe. Ich denke, mit einem Mann, bei dem die Chemie perfekt stimmt und der vielleicht irgendein interessantes Merkmal hat, könnte es klappen.

Hast du an einen behinderten Mann bei der Partnerwahl niedrigere Erwartungen, weil er ja diese eine Kompatibilitätseigenschaft schon erfüllt? Sind Männer für dich attraktiv, allein durch eine Behinderung oder wenn sie sich in einen Rollstuhl setzen, oder müssen da mehr Faktoren zusammenkommen?

Nein, meine Erwartungen bleiben trotz Behinderung hoch. In erster Linie muss die Chemie stimmen. Tasächlich kämen die wenigsten behinderten Männer für mich als Partner in Frage. Es ist vielmehr so, dass eine Behinderung einen nach meinem ausgefallenen Geschmack attraktiven Mann für mich attraktiver macht. Auch neben der Behinderung habe ich viele Präferenzen für körperliche Merkmale, die mehr oder weniger erfüllt sein müssen. Für eine langfristige Beziehung muss mir seine Persönlichkeit zusagen, ich muss mich gut mit ihm unterhalten können sowie Interessen und bis zu einem Grad die Weltanschauung teilen.

Bist oder warst du schon in Beziehungen mit behinderten Männern? Entspricht die Realität deinen Erwartungen und Wünschen, die du an den Sex und das Zusammenleben hattest? Wie hat dein Umfeld auf die Beziehung reagiert? Welchen Vorurteilen bist du begegnet? Gibt es Aspekte der Beziehung, die dich stören und die durch die Behinderung verursacht werden?

Ja, bin ich. Komischerweise hatte ich gar keine detaillierten Erwartungen an eine solche Beziehung, aber es gab keine großen Überraschungen. Insgesamt stelle ich immer wieder fest, wie glücklich ich mit ihm bin, aber das liegt bei Weitem nicht nur an seiner Behinderung.

Die Reaktionen aus meinem Umfeld fielen unterschiedlich aus. Wenige waren schockiert, die meisten sagten nichts weiter dazu. Manche bezeichneten mich als bewundernswert, was ich überhaupt nicht mag, denn ich schätze mich sehr glücklich, mit diesem Mann zusammen zu sein, sodass es eher verwunderlich wäre, wenn ich nicht mit ihm zusammen sein wollte. Wüssten sie über meine Neigung, schlüge die Bewunderung womöglich in Verachtung um. Ich wünschte, wir könnten einfach als glückliches Paar angesehen werden, weiter nichts.

Ich habe mitbekommen, dass sich einige Leute fragen, ob wir Sex haben. Oft trauen sie sich aber leider nicht, mich direkt zu fragen. Manche nahmen an, unser Sexleben müsse ziemlichbegrenzt und eintönig sein. Als ich genauer davon erzählte, erschien ihnen ihr eigenes Sexleben auf einmal ziemlich unkreativ und langweilig. Viele scheinen auch völlig unbegründete Berührungsängste und Befürchtungen zu haben, weshalb sie eine Beziehung mit einem behinderten Mann nicht „wagen“ würden. Sie scheinen zu glauben, Behinderung gehe mit Zerbrechlichkeit und Hypersensibilität einher, sodass man den Betreffenden lieber nicht anfassen und ja nichts Falsches zu ihm sagen dürfe. Zum Glück widerlegt mein Freund solche Vorurteile ganz schnell. Und es ist auch entgegen der Annahme mancher Leute nicht „schwer“, mit ihm zusammen zu sein und Dinge zu unternehmen, die andere Paare auch tun. Dass wir gelegentlich etwas improvisieren und mehr planen müssen, macht unsere Beziehung spannend und abwechslungsreich.

Gerade die Vorurteile anderer gegenüber Behinderungen sind einer der wenigen Aspekte, die mich stören. Ich denke leider auch, je mehr der Mann auf Assistenz anderer Menschen angewiesen ist, desto schwieriger ist es für mich, damit zurechtzukommen. Auch wenn die Assistenz nur Anweisungen folgen soll, sind das ja immer noch Menschen mit eigenem Willen, den sie einem unter Umständen aufdrängen wollen. Zudem sind sie nicht unbedingt zuverlässig. Ich bin gerne selbstbestimmt und brauche meine Privatsphäre. Auch manche Freizeitaktivitäten kann ich mit meinem Freund nur unter großem Aufwand oder überhaupt nicht teilen. Hätte man für jede erdenkliche Situation einen speziellen Rollstuhl oder ein Hilfsmittel, ginge das vielleicht, aber diese Hilfsmittel sind viel zu teuer. Gleichzeitig sehe ich diesen Nachteil aber auch als einen Vorteil, da ich gerne plane und nach kreativen, egal wie umständlichen Alternativen suche, wie man der Freizeitbeschäftigung dann doch noch irgendwie nachgehen kann.